Freitag, 14. Mai 2021 Die Ergebnisse des im Jahr 2020 umgesetzten Projekts «Igel gesucht», zeigen, dass die Igel in den meisten untersuchten Städten und Gemeinden verbreitet sind, ihre Dichte jedoch stark variiert und es Lücken in ihrer Verbreitung gibt. Im Rahmen einer Aktion wurden zwischen Juni und Oktober mit Hilfe von rund 40 Freiwilligen über 400 Spurentunnels aufgestellt, um die Verbreitung der Walliser Igelpopulationen systematisch zu untersuchen. Die Aktion wird 2021 fortgeführt. Die Verbreitung der Igel wurde zwischen Juni und Oktober 2020 in den vier Walliser Städten Brig-Glis, Sitten, Martigny und Monthey, den Gemeinden Ernen und Grengiols des Landschaftsparks Binntal und in einigen Gärten von Gemeinden des Naturparks Pfyn-Finges untersucht. Dafür stellten Freiwillige an geeigneten Orten über 400 Spurentunnels auf. Die plastifizierten Kartontunnels waren mit Farb- und Papierstreifen sowie einem Futterköder ausgerüstet. Neugierige Igel haben beim Durchqueren der Tunnels ihre Pfotenabdrücke hinterlassen. Jeder Tunnel wurde während fünf aufeinanderfolgenden Tagen beobachtet und die Spuren darin ausgewertet. Gleichzeitig wurde die Walliser Bevölkerung aufgerufen, Igelbeobachtungen zu melden. Während dieser Zeit gingen auf den Meldeplattformen valais.nosvoisinssauvages.ch und wallis.wildenachbarn.ch 114 Meldungen für den Kanton ein. So konnten in den vier untersuchten Städten und im Landschaftspark Binntal Igel nachgewiesen werden. Im Naturpark Pfyn-Finges wurden jedoch keine Igel gesichtet. Die Ergebnisse zeigen auch, dass die Igeldichte innerhalb der Stadtgebiete, beziehungsweise zwischen den Dörfern, stark variiert. Die Verbreitung in den Städten weist zudem besorgniserregende Lücken auf. Bei Verbreitungslücken besteht die Gefahr, dass kleine Teilpopulationen isoliert werden und somit stärker vom Aussterben bedroht sind. Im Rahmen der «Aktion Igel 2021» sollen die Gründe für die unterschiedliche Verbreitung der Igelpopulationen weiter untersucht werden. Dabei sollen Antworten auf die Fragen gefunden werden, ob bauliche Verdichtung für die Igel ungünstig ist und ob die Anwendung von Herbiziden oder fehlende Zufluchtstrukturen in Gärten für die festgestellten Lücken verantwortlich sind. Gleichzeitig soll herausgefunden werden, was dagegen unternommen werden kann. Um die Igel im Wallis zu fördern, werden ausserdem an Aktionstagen Asthaufen gebaut und Exkursionen zum Thema igelfreundliche Gärten durchgeführt. Die detaillierten Ergebnisse des Projekts «Igel gesucht» werden bei zwei öffentlichen Infoveranstaltungen am 20. Mai, um 18.30 Uhr im «Centre énergétique du Chablais», in Monthey, und am 27. Mai, um 18.30 Uhr im «Espace Tourbillon» von Provins, in Sitten, präsentiert. Diese beiden Veranstaltungen sind kostenlos, aber die Anzahl Plätze ist coronabedingt begrenzt. Bitte melden Sie sich unbedingt im Voraus per Mail unter folgender Adresse an: info@nosvoisinssauvages.ch. Das Projekt «Igel gesucht» wird von der Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft (DWFL) des Kantons Wallis finanziert und findet im Rahmen der Meldeplattform «Wilde Nachbarn Wallis / Nos voisins sauvages Valais» für Wildtierbeobachtungen statt. Träger der Meldeplattform sind der Naturpark Pfyn-Finges, der Landschaftspark Binntal und das UNESCO-Welterbe Swiss Alps Jungfrau-Aletsch. Links Beobachtungsmeldeplattform: http://wallis.wildenachbarn.ch facebook. ch/wildenachbarn Rückfragen Barbara Molnar, Biologin bei der Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft, Sektion Natur und Landschaft, Tel. 027 606 32 21, barbara.molnar@admin.vs.ch Lisa Wirthner, Wilde Nachbarn Wallis, c/o SWILD, Zürich, Tel. 079 359 28 56, lisa.wirthner@swild.ch Bilder Die nachfolgenden Bilder stehen für den Gebrauch im Zusammenhang mit der Medienmitteilung bei korrekter Zitierung der Bildautoren kostenfrei zur Verfügung. Abb. 1: Igel auf Futtersuche. © Seebär / wildenachbarn.ch Abb. 2: Igel-Rendez-vous in einem Garten. © Sandra Schweizer / wildenachbarn.ch Abb. 3: Spurentunnel mit Igel, der seine Spuren hinterlassen hat. © Alfons Schmidlin / wildenachbarn.ch