Montag, 5. Oktober 2020 Im Rahmen der Aktion «Igel gesucht» des Kantons Wallis hat sich auch der Landschaftspark Binntal auf die Suche nach den stachligen Gartenbewohnern gemacht. In Grengiols und in Ernen wurde im September ein Igelmonitoring durchgeführt. Igel leben vor allem im Siedlungsgebiet, wobei sie in den Talgemeinden häufiger anzutreffen sind als in den höher gelegenen Dörfern. Sie sind nachtaktiv und fressen Insekten, Regenwürmer und Schnecken und sind bei Gartenbesitzer/innen gerne gesehen. Feinde haben Igel mit ihrem stachligen Kleid nur wenige, zu schaffen machen ihnen aber aufgeräumte Gärten, stark befahrene Strassen und Schneckengift. Am wohlsten fühlen sich Igel in naturnahen Gärten mit vielen Verstecken, wo auch mal ein Laubhaufen liegenbleiben darf. Spurentunnels in Grengiols und in Ernen Im Landschaftspark Binntal kommt der Igel, der in der kalten Jahreszeit einen Winterschlaf macht, an seine Verbreitungsgrenze. Einzelne Meldungen gibt es zwar aus allen Gemeinden, doch wie verbreitet ist der Igel wirklich? Genau das wollte der Park in einem Projekt mit Freiwilligen herausfinden. Dazu wurde in Grengiols und in Ernen ein Igelmonitoring lanciert. Im September wurden in jedem Dorf zehn sogenannte Spurentunnels aufgestellt, die von freiwilligen Helfer/innen während einer Woche lang täglich kontrolliert wurden. Da Igel am Tag kaum beobachtet werden können, stellt man die Spurentunnels an Orten auf, wo man vermutet, dass die Igel auf ihrer Nahrungssuche in der Nacht durchspazieren. Die Tiere laufen zuerst über einen Streifen mit Farbe und danach über ein weisses Papier, auf welchem sie ihre Pfotenabdrücke hinterlassen. Mit solchen Spurentunnels konnten in Grengiols an mehreren Orten Igel nachgewiesen werden. In Ernen hingegen liefen keine Igel durch die Tunnels. «Das heisst natürlich nicht, dass es in Ernen keine Igel gibt. Auch hier wurden uns schon Sichtbeobachtungen von Igeln gemeldet. Aber die Dichte der Igel scheint im untersuchten Gebiet weniger hoch zu sein.», sagt Projektleiterin Lisa Wirthner dazu. Projekt «Wilde Nachbarn Wallis» Allgemein sind die Igelpopulationen in der Schweiz in vielen Gebieten rückläufig. Dies ist auch der Grund dafür, dass die Dienststelle für Wald, Flussbau und Landschaft in den Städten Brig-Glis, Sion, Martigny und Monthey in diesem Sommer die Aktion «Igel gesucht» durchgeführt hat. Als Partner des Projekts «Wilde Nachbarn Wallis» haben sich der Landschaftspark Binntal und der Naturpark Pfyn-Finges an der Aktion beteiligt. «Wilde Nachbarn Wallis» möchte Wildtiere erlebbar machen und Wissenslücken über ihre Verbreitung schliessen. Auf der Meldeplattform https://wallis.wildenachbarn.ch/ kann jeder und jede eigene Beobachtungen melden. So soll mit der Zeit ein genaueres Bild über die Wildtiere im Wallis entstehen. Medienmitteilung 20201005_MM_Igelmonitoring_LP_Binntal.pdf Links Beobachtungsmeldeplattform: wallis.wildenachbarn.ch Rückfragen Barbara Grendelmeier, Projektbetreuung vor Ort, 027 971 50 57, barbara.grendelmeier@landschaftspark-binntal.ch Bilder Das nachfolgende Bild steht für den Gebrauch im Zusammenhang mit der Medienmitteilung bei korrekter Zitierung der Bildautoren kostenfrei zur Verfügung. Abb. 1: Die Spurentunnels wurden von Freiwilligen täglich kontrolliert. © Landschaftspark Binntal