Zürich: Iltis, Dachs & Hausspitzmaus: den städtischen Säugetieren in Zürich auf der Spur

2023 beschäftigten wir uns bei StadtWildTiere Zürich mit den Säugetieren, die in der Stadt Zürich leben. Wo kommen welche Arten vor? Wie können wir die verschiedenen Arten am besten nachweisen?

Es gab verschiedene Möglichkeiten aktiv am Projekt mitzumachen:

  • Beobachtung melden: Über die Meldeplattform haben wir Beobachtungen von Säugetieren in  der Stadt Zürich gesammelt, die in das Projekt mit eingeflossen sind. Haben Sie in der Stadt Zürich ein Wildtier gesehen? Dann können Sie Ihre Beobachtungen noch immer melden
     
  • Katzenbeute einschicken: Katzen sind effiziente Jäger*innen. Schätzungen zufolge erbeutet eine Hauskatze zehn kleine Säugetiere (z.B. Mäuse, Spitzmäuse) pro Monat. Obwohl die Beute meist gleich vor Ort verspiesen wird, werden einzelne Tiere als "Geschenk" den Besitzer*innen gebracht. Um die Verbreitung der Säugetieren zu untersuchen, sind wir an Beutetieren (nur kleine Säugetiere) aus der Stadt Zürich interessiert. Katzenhalter*innen konnten uns zwischen Mai und September 2023 die Beutetiere ihrer Katzen zuschicken. Die Beutetiere wurden anschliessend bestimmt und die Funde flossen in die Resultate des Projektes ein.
Wildtierkameras ermöglichen uns einen Einblick in das heimliche Leben der städtischen Säugetiere.
Hintergrund zum Projekt

In Städten leben nicht nur Menschen, sie bieten auch einer erstaunlich grossen Vielfalt an Wildtieren Lebensraum. In der Schweiz leben 99 Säugetierarten, viele davon auch in der Stadt. Einige unter ihnen sind selten und gelten als gefährdet, wie der Iltis, andere wie der Dachs breiten sich aus, und wieder andere sind sehr häufig, wie der Fuchs. Für die meisten Säugetiere ist jedoch nicht bekannt, wo sie vorkommen. Um Schutz-, Förder- oder Managementmassnahmen gezielt zu planen und erfolgreich umzusetzen, braucht es aber gute Kenntnisse zum Vorkommen der Säugetieren in der Stadt. Hier wollten wir mit diesem Projekt ansetzen. 

Vergleich von drei Methoden zur Überwachung von städtischen Säugetieren

Im Rahmen dieses Projekts wurden drei Methoden zum Nachweis von Säugetieren eingesetzt und die Resultate miteinander vergleichen:

  1. Eine neue Methode, wobei Säugetiere aufgrund von Erbgut (DNA), welches sie in die Umwelt abgeben, nachgewiesen werden können (auch Umwelt-DNA genannt). Dazu nahmen wir Wasserproben aus verschiedenen Gewässern in der Stadt.  
  2. Mit der Hilfe von Freiwilligen stellten wir Wildtierkameras systematisch über die Stadt verteilt auf.
  3. Zudem sammelten wir die Beobachtungen von Säugetieren über diese Meldeplattform. 

 

Sammeln der Wasserprobe für den Nachweis von Umwelt-DNA.
Wildtierkameras werden systematisch über die Stadt verteilt aufgestellt.
Beobachtungen von Wildtieren von der Meldeplattform ergänzen die bisherigen Nachweise.
Resultate
Resultate Wildtierkameras

Von Mai bis Oktober 2023 halfen fast 70 Freiwillige sowie die Praktikant*innen von StadtWildTiere Zürich mit, an 84 Standorten in der Stadt Zürich Fotofallen zu betreuen. Dadurch konnten mehrere tausend Fotofallenbilder von Wild- und Haustieren gemacht werden. Die am häufigsten nachgewiesenen Arten waren Hauskatze, Fuchs, Igel, Reh und Marder. Zudem gelangen auch einzelne Aufnahmen von den etwas selteneren Arten Iltis und Hermelin. 

Die vollständigen Resultate können Sie im Schlussbericht nachlesen, der hier demnächst aufgeschaltet wird. 

Igel wurden vor allem in Stadtgebieten mit mehr Grünräumen nachgewiesen.
Die Kuchendiagramme auf der Karte der Stadt Zürich zeigen die nachgewiesenen Arten an den verschiedenen Fotofallenstandorten an.
Finanzierung

Das Projekt "Iltis, Dachs & Hausspitzmaus" wurde von den nachfolgenden Organisationen unterstützt:

  • Else v. Sick Stiftung
  • Stierli Stiftung
  • Wolfermann Nägeli Stiftung
  • Temperatio Stiftung
  • Ernst Göhner Stiftung
  • Vontobel Stiftung
  • weitere Stiftungen, die anonym bleiben möchten